Wir stellen Euch in unregelmäßigen Abständen besondere Gedichtbände vor.
Holt Euch hier Inspiration für Euren nächsten Bucheinkauf.
Mit dem, was die Welt vergisst
Wir starten eine neue, längst überfällige Rubrik in unserem Blog und stellen Euch die Bücher unserer SternenBlick-Autoren vor. Den Auftakt hierzu, begehen wir mit Manuel Bianchis neuem
Gedichtband „Zwischen
zwei Küsten“.
Das kurzweilige Bändchen umfasst Texte, die im April bis Dezember 2015 entstanden sind. Darunter auch die beiden Gedichte „Meine Leinwand“ und „Die olfaktorische Flucht“, die er im vergangenen
Jahr in den SternenBlick-Anthologien „Stummgelebt“ und „TrümmerSeele“
veröffentlicht hat.
Im Rhythmus kurzer Beine
schaue ich
die Nacht
Manuel Bianchi
Manuel Bianchi ist in Bremen geboren und lebt aktuell auch wieder dort. Seit 2006 hat er seine Schreibtätigkeit begonnen. Neben Vollzeitjob, Familie und dem Hobby der Fotographie, schreibt er
Prosa genauso wie Lyrik.
Im Belletristik-Bereich zieht es ihn mehr in die Fantasy und ScienceFiction-Richtung, wo er Kurzgeschichten veröffentlicht hat, aber auch als Mitherausgeber fungierte.
Lyrisch spielt er viel mit japanischen Textformen, nimmt sich zunehmend aber auch westeuropäischen Gedichtformen an.
Über seine Textentstehung sagt Manuel:
„Die Inspiration kommt dabei aus ganz unterschiedlichen Quellen. Aus Beobachtungen im Alltag, aus Traumbildern, die ich im Nachhinein interpretiere. Manchmal ist es aber auch harte Arbeit und
nach stundenlangem Blicken aufs Papier kriege ich dann vielleicht zwei Zeilen zustande.“
„Zwischen zwei Küsten“ ist Manuels Bianchis zweiter Gedichtband (2016, erschienen bei Epubli). Hier finden sich neben Gedichten in modernen Brechungsformen oder im klassischen Reimschema, vor
allem kurze Gedichtformen, wie Haiku und Tanka.
Tanka sind zeitlich älter als Haiku, aber ebenfalls reimlos und als „Augenblickslyrik“ gedacht.
In „Zwischen zwei Küsten“ werden Tanka als Fünfzeiler präsentiert, wie hier:
Positivität
Schlafes Grenze määndert
in Traumzeit; doch nur
das lachende Herz besiegt
die vielweltigen Geister
Manuel Bianchi
Mit dem Haibun greift Manuel Bianchi eine weitere, für uns noch recht unbekannte Textart auf und reichert damit sein Buch an. Diese ebenfalls aus der japanischen Literatur stammende Mischform, gliedert ein Haiku an das Ende einer kurzen Prosaskizze. Inhaltlich geht er in den beiden präsentierten Haibuns in unterschiedliche Richtungen. Eines beschäftigt sich mit der Frage, warum er schreibt und für wen. Das andere ist eine persönliche Erinnerung an die Geburtsstunde seines ersten Sohnes.
Nicht nur in den verschiedenen Gedichtformen zeigt uns Manuel Bianchi also sein weitreichendes Repertoire, sondern auch inhaltlich: jahreszeitliche Momentaufnahmen, stehen zwischen gesellschaftskritischen Texten, gefühlsbetonte Verse, neben Vergänglichkeitserinnerungen.
Die Welt, die ist
als Mord an Möglichkeiten
Und doch, du fragst
Manuel Bianchi
Spiel deine Rolle
elektrisches Theater
bis das Ich verwest
Manuel Bianchi
In knapp 60 Seiten zeigt uns Manuel Bianchi, mit „Zwischen
zwei Küsten“, Tiefe und Vielfalt.
Wir empfehlen Euch diesen zweiten Gedichtband von Manuel und danken ihm vor allem auch für die ausführliche Erwähnung des SternenBlick-Projektes am Ende des Buches.
Ich male
mit Zeit und Licht und dem
was die Welt vergisst
Manuel Bianchi
Mehr Informationen zum Autor und seinen Veröffentlichungen, könnt ihr aktuell
seiner Autorenseite bei Amazon entnehmen. In Kürze ist auch seine Webseite wieder aktiv.
Wer möchte, kann Manuel auch bei Twitter folgen oder seine
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