Wie sich die persönliche Sehnsucht erfüllt beim Schreiben von Poesie,
darüber berichtet die Journalistin Anja Schreiber in diesem Gastbeitrag.
Dichtung verdichtet Leben in Worte - in verdichteten Worten. Da werden aus Sätzen Verse. Das Geschriebene wird zur Stimmung, zum Gefühl, zum Gedankenblitz. Das Leben in seiner ganzen Vielfalt
spiegelt sich in Poesie: Liebe, Leiden und Sehnsucht. Über die Sehnsucht habe ich zwei Bücher geschrieben. Meine Kernbotschaft ist: „Das Wissen über dich selbst ist das Fundament für deine
Zukunft.“ Was hat Poesie mit dieser Botschaft oder mit meinem Buch „Die
Sehnsuchtsstrategie“ zu tun? Stephanie hat mich gebeten, darüber zu schreiben. Hier kommen meine Gedanken dazu:
Ich will meinen Leser*innen helfen, ihr ganz persönliches Ziel zu erkennen und sich nach ihm auszurichten. Dahinter steht der Wunsch, dass jeder Mensch seinen Weg zur Fülle des Lebens finden
möge. Und wollen nicht auch viele Gedichte die Fülle des Lebens und Erlebens in Worte fassen?
Am Anfang steht dabei das Wahrnehmen. Das ist bei meiner „Sehnsuchtsstrategie“ so, aber auch bei der Poesie. Ohne Äußeres und Inneres wahrzunehmen, dieses zu beobachten und sich auf das
Wahrgenommene einzulassen, ist es schwer, Lyrik zu schreiben. Lebt doch Poesie häufig von dem genauen Blick dessen, der die Verse verfasst. So wird Wahrnehmung die Grundlage für die Kunst.
Bei der Suche nach dem ureigensten Ziel - egal, ob es sich dabei um eine berufliche Neuorientierung handelt oder um Privates - ist es ähnlich: Ohne Selbstbeobachtung ist es kaum möglich, eigene
Wünsche zu formulieren und daraus eine eigene Lebensvision zu entwickeln.
Bei der Wahrnehmung gibt es zwei Richtungen: Zum einen geht es darum, das Leben um sich herum wahrzunehmen, die Menschen, die Umgebung, die Verhältnisse. Genauso entscheidend ist es aber auch,
das wahrzunehmen, was sich in einem selbst abspielt.
Wer Lyrik schreibt, der weiß um diese Spannung zwischen Innen und Außen. Viele Poet*innen stellen sich diesen Beobachtungen. Auch ich lade meine Leser*innen ein, sich damit zu konfrontieren. Es
ist inspirierend und motivierend, seinen Sehnsüchten nachzugehen, sich aber auch der Realität der äußeren Gegebenheiten zu stellen. Denn nur dann hat man die Chance, seine Wünsche umsetzen zu
können.
Es gibt eine weitere Gemeinsamkeit: die Wertschätzung. Was uns wichtig ist, das schätzen wir. Was Menschen wertvoll ist, schreiben sie auf: Beobachtungen, Erlebnisse, Gedanken und Gefühle.
Besonders Wertvolles wird in lyrischer Sprache ausgedrückt.
Auch das Finden des eigenen Lebens- und Berufsziels ist etwas Wertvolles und sollte mit Wertschätzung behandelt werden. Das Suchen und Finden des eigenen Ziels hat mit Wertschätzung gegenüber
sich selbst zu tun. Hier geht es darum, seine Talente zu leben und sich selbst anzunehmen, so wie man ist. Damit sorgt der Mensch für die eigene Zufriedenheit und vermehrt damit sein Glück.
Zugleich führt das auch zu einem „mehr“ an Glück und Zufriedenheit in seinem Umfeld.
Ich empfehle, sich mit seinen Wünschen und Träumen schriftlich auseinanderzusetzen. Es macht auch Sinn, den Weg der Umsetzung aufzuschreiben. Auch solche Aufzeichnungen zeigen Wertschätzung sich
selbst und seinen Plänen und Zielen gegenüber. Denn schließlich schreiben wir Menschen - wenn wir nicht gerade dazu „gezwungen“ werden - nur Dinge auf, die für uns von Relevanz sind!
So ist es auch bei der Poesie. Wer Gedichte verfasst, dem ist das wichtig. Wäre es nicht so, würde er sich die Zeit dafür nicht nehmen.
Die größte Gemeinsamkeit zwischen Lyriker*innen und meiner „Sehnsuchtsstrategie“ sehe ich aber woanders: Wer Poesie schreibt, der folgt seiner Sehnsucht, der Sehnsucht zu schreiben ... Lyrik zu
schreiben. Auch ich habe den Wunsch, dass meine Leser*innen ihrer Sehnsucht folgen, ihr persönliches Ding machen. Damit mache ich übrigens auch mein Ding und folge meiner Sehnsucht: Ich möchte
Menschen dabei helfen, ihrer Sehnsucht nachzugehen und so Erfüllung und Zufriedenheit zu finden.
Wer im Gedichteschreiben diese Erfüllung gefunden hat, dem kann ich nur gratulieren! Denn er hat etwas sehr Wertvolles für sich entdeckt! Auch dem Verein Sternenblick und seinen Gründer*innen
möchte ich gratulieren: Sie folgen ihrer Sehnsucht und bereichern dadurch die Lyrikszene.
Wir danken Anja Schreiber für den inspirierenden Gastartikel. Besucht auch ihren Blog zur "Sehnssuchtsstrategie" mit vielen weiteren Anregungen und spannenden Interviews. z.B. mit der SternenBlick-Gründerin: Stephanie Mattner.
Hier gelangt ihr zu ihrer Webseite www.anjaschreiber.de
Anja Schreiber ist Journalistin, Bloggerin und Autorin.
Mit ihrem Konzept der "Sehnsuchtsstrategie" zeigt sie wie man
in allen Phasen seines Lebens der inneren Berufung folgen lernt.
Sie lebt und arbeitet in Berlin.